
BCM aus der Praxis für die Praxis – Buchveröffentlichung
22.08.2023Autoreninterview mit Uwe Naujoks und Bärbel Adamek
Business Continuity und Notfallmanagement (BCM) in Banken; Aufsichtliche Anforderungen und die Umsetzung in der Praxis
Unser Kollege und Mitherausgeber des Buchs Uwe Naujoks hat ein Interview mit Bärbel Adamek, BA Coaching und Trainings, Autorin der Kapitel „Faktor Mensch in der Krise“ und „Wenn die Übung zum Notfall wird“ über die Neuerscheinung "Arbeitsbuch Business Continuity und Notfallmanagement in Banken" geführt.
Uwe Naujoks:
Frau Adamek, warum sehen Sie den „Faktor Mensch“ als kritisch im BCM an?
Bärbel Adamek
Herr Naujoks, Ihre Frage impliziert direkt schon das Problem – die Bezeichnung „Faktor Mensch“ reduziert die Ressource um das Persönliche, das aber einen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf einer Krise hat – diese Erkenntnis zu veranschaulichen ist meine Motivation für diese Kapitel. Die BCM Planung beinhaltet üblicherweise die Standardaspekte wie IT, Gebäude, Prozesse etc. Wie die Menschen reagieren werden, ist standardisiert geplant und doch so unterschiedlich, weil abhängig von der Persönlichkeit und den Erfahrungen des Menschen. Besonders kritisch ist diese Fähigkeit für Führungskräfte und Mitglieder des Krisenstabs, die durch ihr Handeln und Wirken den Ausgang einer Krise wesentlich mitbestimmen.
Uwe Naujoks:
Kann man denn auf eine Krise vorbereitet werden?
Bärbel Adamek:
Ja und Nein. Die Gefühle, die uns im Moment der Überforderung im wahrsten Sinne des Wortes überrollen, werden in unterschiedlicher Intensität eintreten – darauf können wir uns bedingt vorbereiten. Unsere Handlungsfähigkeit ist entscheidend für die Wahrnehmung und den Ausgang einer Krise - je größer hier unsere Auswahl an Handlungsalternativen ist, umso besser können wir agieren, und darauf kann man sich gezielt vorbereiten.
Uwe Naujoks:
Können Sie ein Beispiel geben, wie man sich dies vorstellen kann?
Bärbel Adamek:
Sehr gerne. Nehmen wir einen jungen Menschen, der eine Ausbildung als NotfallsanitäterIN anstrebt. Am Anfang steht eine Ausbildung, in der fachlich vermittelt wird, was zu tun ist. In der Praxis lernt er dann unter Aufsicht und mit Unterstützung das Erlernte anzuwenden und durch Gespräche wird seine psychische Verarbeitung der Ereignisse unterstützt. Ein Verständnis seiner Rolle und seiner Haltung hilft hier seine Verantwortung und Möglichkeiten anzuerkennen. Je mehr Einsätze er fährt umso höher wird seine Sicherheit im Umgang mit den verschiedenen Situationen. Das lässt sich natürlich nicht auf jeden von uns übertragen, und doch ist der Prozess vergleichbar. Wir befassen uns intensiv mit unserer Sicht und Haltung sowie den fachlichen Aspekten einer Situation und reduzieren damit die gefühlte Überforderung, wenn sie eintritt, was uns ermöglicht kontrollierter zu handeln.
Uwe Naujoks:
Ich danke Ihnen für diese interessanten Einblicke.
Wenn Sie als Leser mehr über die Relevanz des Buchs für das BCM und Notfallmanagement in Finanzdienstleistungsunternehmen erfahren wollen, werfen Sie einen Blick hinein und überzeugen Sie sich selbst.
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